Dagmar Koller – Goldene Zeiten

Ein Leben in Auftritten

"Es scheint, daß ästhetische Distanz ein Bestandteil der Erfahrung ist die man beim Betrachten von Fotos macht, wenn nicht von Anfang an, so doch im Laufe der Zeit. Die Zeit erhebt die meisten Fotografien, auch die dilettantischsten, auf die Ebene der Kunst."

Susan Sontag

Die „Goldenen Zeiten“ der Dagmar Koller beginnen, ein wenig überraschend, mit einem Zitat der New Yorker Kulturtheoretikerin Susan Sontag. Es geht darin um die Ästhetik und Metaphysik der Fotografie. Auf den 330 folgenden Seiten wird genau dieses Verhältnis zwischen Abbild, Wirklichkeit und Wirkung am Beispiel Kollers in aller Pracht und Herrlichkeit durchdekliniert. Der von dem Mediengestalter Michael Balgavy herausgegebene und von der Herausgegebenen launig kommentierte Bildband erzählt anhand weitgehend unveröffentlichter Aufnahmen von einem tollen Leben zwischen Gailtal und Honolulu, Wien und Chicago, Oskar Werner und Hel- mut Zilk – und davon, wie die Bilder das Tanzen lernen. „Auf den meisten Fotos in diesem Buch steht die Pose der Glückselig- keit im Vordergrund“, schreibt der Heraus- geber. Auf die meisten Leser dürfte das an- steckend wirken.
— Profil
 
Bild für Bild entfaltet sich in diesem Katalog der Erinnerungen eine mediale Existenz, die sich von einer Instagram-Welt unterscheidet und zugleich so vieles vorwegnimmt: Dagmar Koller ist immer ein Star, nie unbeobachtet.
— Brigitte Felderer
Der Mann hat Geschmack.
— Hubertus Meyer-Burckhardt, NDR Talk Show
Bislang das schönste Buch der Meisterin. So schön, es könnte von Andy Warhol gestaltet worden sein.
— Christoph Grissemann, Willkommen Österreich
Bislang unbekannte Schnappschüsse, berührende Liebesbriefe in einem Prachtband.
— NEWS
Dagmar Kollers Vita gleicht einem vergnüglichen Auszug österreichischer Zeitgeschichte, aktuell im neu erschienenen Band „Goldene Zeiten“ nachzulesen.
— Heinz Sichrovsky
 
Ein Fotoband zeigt bisher unveröffentlichte Aufnahmen aus ihrem Privatarchiv – und belegt einmal mehr, was wir schon lange vermutet haben: Dagmar Koller ist vielleicht polarisierend, aber legendär.

— VICE
Nostalgisch. Man liest es wie ein Dokument einer Zeit, die schon lange vorbei ist.
— Bettina Böttinger, Kölner Treff

EIN LEBEN IM RAMPENLICHT
UND BLITZGEWITTER.
IN FARBE

Dieses Buch ist ein Versuch, ein einzigartiges Leben mit seinen vielen kleinen und großen Momenten auf ein paar Seiten zusammenzufassen. So authentisch und gestellt, wie es Fotografien zulassen wollen.

Die differenzierten Einblicke in das Leben und die Arbeit der am meisten fotografierten Frau Österreichs sind nicht nur eine Reise in vergangene, goldene Zeiten des Showbusiness, sondern auch ein wunderbarer Tribut an 78 Jahre Fotografie – von schwarzweiß analog bis iPhone digital.

Die ausgearbeiteten Fotos wurden absichtlich mit all ihren Merkmalen der Zeit, mit Kratzern und Staub, belassen. Bei den meisten Bildern wurde lediglich der Ausschnitt geändert, da der Sinn dieses Buchs weniger der dokumentarischen als der sinnlichen Erfahrung gilt.

Unter den Abertausendenen Fotos, die Dagmar Koller in ihrem extensiv öffentlich dokumentierten Leben ansammelte, befinden sich auch viele unveröffentlichte Aufnahmen, die hiermit im besten Sinne zugänglich gemacht werden.

Jedes Foto hat eine Geschichte. Viele stehen kommentarlos als Relikt einer Zeit, das mit Farbe und Blicken spricht. Einige von Dagmar Kollers Anmerkungen sind handschriftlich in diesen Seiten zu finden.

Auf den meisten Fotos in diesem Buch steht die Pose der Glückseligkeit im Vordergrund. Was nicht bedeutet, dass bedrückende Momente gewollt ausgeblendet wurden. Es ist dem gesellschaftlichen Umgang mit Fotografie geschuldet, dass erlebte Belanglosigkeit oder Verzweiflung lieber nicht festgehalten werden. 

Die Authentizität einiger Aufnahmen liegt manchmal im Verborgenen und zeigt vielleicht das, was man nicht sieht. So, wie man eigentlich die Musik der Tanzfotos nicht hören kann, so unweigerlich drängt sich beim Betrachten ein verhalltes Klangbild in den in die Ewigkeit gedehnten Augenblick. 
Einige Tiefen der Achterbahn von Dagmar Kollers Leben sind auch hier dargestellt. Sie sollen die weniger goldenen Zeiten zeigen, die manch nächsten Schritt im Leben bedingen.

Das Medienphänomen Dagmar Koller, das über Jahrzehnte hinweg immer für eine Schlagzeile oder einen Schnappschuss gut war, kann auch als Vorreiter der nun allgegenwärtigen Selfie Generation bewertet werden. Ein Leben als Bildergeschichte in gewählten Posen, neben ausgesuchten Zeitgenossen. In Farbe. Und Schwarzweiß. 
Eine hollywoodesque Selbstinszenierung mit perfektem Lächeln, gepaart mit Fleiß, Disziplin und Ehrgeiz, ebneten Dagmar Koller seit ihrer Kindheit den harten Weg in die erste Reihe bis zu den Cover Seiten der internationalen Presse, wo ganz andere Geschichten die Rollen verteilten. Ein Wettbewerb, den sie, nach medialer Quantität gemessen, auf jeder Länge gewann. Eine kleine Auswahl von unterhaltsamen Beispielen ist im Buch verstreut.

Großer Dank gilt hier Dagmar Koller, die ungezählte Tage und Wochen an Erinnerungen mit mir teilte und das Vertrauen hatte, sich auf diese emotionale Reise in die ältere und jüngere Vergangenheit einzulassen. Herauskam das, was entsteht, wenn zwei Generationen aus ihren differenzierten Blickwinkeln eine unfertige Geschichte erzählen: eine unterhaltsame, bunte Sammlung an Augenblicken. 

EDITOR

Michael Balgavy, Dagmar Koller

TEXT

Michael Balgavy, Brigitte Felderer, Angelika Hager, Dagmar Koller

DESIGN

Michael Balgavy

LANGUAGE

German

DETAILS

Hardcover, 26,1 x 20,5 cm, 336 pages, 420 ills. 

ISBN

978-3-903228-05-4

CREDITS

art Director/author: michael balgavy

published by: verlag für moderne kunst